Der letzte Tag steht an, zwar mit der Aussicht auf gutes Wetter, aber auch auf eine langweilige Fahrt über die Autobahn. Ein Stück Landstraße mitzunehmen machte nicht so richtig Sinn, es wäre nur ein müder Abklatsch dessen gewesen, was wir in den letzten Tagen in Norwegen erlebt haben. Also entschieden wir uns für die schnelle Route, um rechtzeitig zum Kaffee am Nachmittag zu Hause zu sein.
Beim Aufladen sprach uns ein Mann an und erzählte, dass er schon zweimal am Nordkap gewesen sei, es aber nur im Nebel bei winterlichen Temperaturen erlebt habe. Ja, wir haben offensichtlich richtig viel Glück gehabt. Er kam übrigens vom Niederrhein, wie viele andere Gäste des Hotels „Bremer Hof“ in Lüneburg auch, die zu einer Gruppe des TuS Xanten gehörten, die sich ein schönes Wochenende in der Lüneburger Heide gönnte.
Wir fuhren also los auf die A39 und gleich wieder runter wegen einer Vollsperrung als Folge eines Unfalls. So kamen wir doch noch in den Genuss niedersächsischer Landstraßen. Einige Zeit später dann auf der A1 in Höhe Bremen der nächste Stau wegen eines Auffahrunfalls und damit verbunden der Sperrung einer Fahrspur. Aber wir wollten ja erst zum Kaffee in Rheinhausen ankommen. Auf der Gegenspur haben einige Gaffer den Stau in Gegenrichtung verursacht und damit bewiesen, dass der Mensch nicht die Krone der Schöpfung sein kann.
Nach der letzten Tankpause und dem Anpfiff einiger belgischer Jugendlicher, die unmittelbar neben ihrem das Auto betankenden Kumpel rauchten – noch ein Beweis für obige These – fuhren wir dann die letzten 150 Kilometer an einem Stück runter und kamen tatsächlich um 16 Uhr zu Hause an. Nach Begrüßung, Stärkung und kurzer Erholungsphase habe ich dann noch mein Moped vom Dreck der letzten drei Wochen befreit, in die Garage gestellt und diesen letzten Bericht, dem morgen noch ein Fazit folgen wird, geschrieben.
Heute kamen noch 402 km zu den insgesamt 7.964 Kilometern, die wir auf unserer Tour auf den Straßen im Osten und Norden Europas zurückgelegt haben. Dazu kommen dann noch 126 Seemeilen, die wir auf Fähren hinter uns gebracht haben. Für Nichtseebären: das sind gut 232 Kilometer.