7.7.2016 – Helsingør

Wider Erwarten wurde beim Frühstück nicht selektiert – wir hatten schon unsere Motorradkluft an, die so gar nicht zum Ambiente passte und erstaunte Blicke verursachte -, jedoch das Misstrauen der Hotelleitung gegenüber den Gästen dokumentiert, indem man seine Zimmernummer angeben musste, ehe man sich ans Frühstück begeben konnte. War uns egal, wir haben nicht gewartet bis Jonny Controletti aufkreuzte sondern sind gleich ran ans Buffet.

Beim Auschecken war ich überrascht, dass unsere Restaurantrechnung vom Vorabend nicht auf der Abrechnung war. Der freundliche Mensch an der Rezeption sagte, dass es der Fehler des Restaurants war und er nichts daran ändern könne. Mit einem Grinsen im Gesicht wünschte er mir einen schönen Tag. Ich wies darauf hin, dass meine Adresse bekannt sei und ich selbstverständlich den ausstehenden Betrag bezahlen würde, wenn die Schnarchnase aus dem Restaurant sich nochmal melden würde. Er grinste intensiver und wünschte mir nochmals einen schönen Tag. Da bestand ich dann nicht weiter auf Klärung und wir düsten los.

Da die heutige Fahrt nahezu ausschließlich über die Autobahn ging, passierte nicht allzu  viel – es war öde und langweilig, musste aber sein. Die schönen kurvigen Straßen Norwegens über fast 3.000 Kilometer liegen hinter uns, da kann man dann die paar langweiligen hundert Kilometer in Kauf nehmen. Zu erwähnen ist der Tankstopp, bei dem wir kurz mit einem Biker sprachen, der mit einem schönen Sporty-Umbau unterwegs war. Eine Harley als Scrambler wirkt auch nicht schlecht, sah klasse aus. Leider war der Bursche etwas von der Rolle, weil er beim letzten Halt an einer Tankstelle seine Brieftasche liegen gelassen hat. Eigentlich wollte er zurückfahren, hat aber dann wohl dort angerufen und eine positive Auskunft bekommen, jedenfalls fuhr er nicht wieder zurück sondern weiter nach Süden. Als ein Rudel Hells Angels an der Tankstelle auftauchte, haben wir uns dann auch verkrümelt.

Den zweiten Stau der Tour konnten wir in Gøteborg genießen und dabei einen Vergnügungspark mit Achterbahn und sonstigem, Übelkeit verursachenden Nervenkitzel mitten in der Stadt bewundern. Das Tempo auf schwedischen Autobahnen kann manchmal 110 km/h, manchmal sogar 120 km/h betragen. Die LKW-Fahrer aus Rumänien und Bulgarien haben die gelben Schilder mit rotem Rand und schwarzer Schrift wohl als Angabe der Mindestgeschwindigkeit verstanden. Sie waren recht sportlich unterwegs. Wegen des starken Westwinds hat das Überholen der LKWs starke Schwingungen im Gebälk verursacht. Wir haben selbstverständlich wegen der Windwirbel überholt, nicht um schneller zu sein.

In Helsingborg hatten wir mal wieder richtig Glück. An der Fähre kauften wir unser Ticket und konnten gleich draufrollen. Kaum abgestiegen paddelten die Galeerensklaven auch schon los und raus ging es rüber nach Dänemark. In Helsingør fuhren wir zum Campingplatz, bezogen unsere Hütte, besorgten ein Carlsberg Elephant und fertigten diesen Bericht an, der nicht nur wegen des bevorstehenden Spiels gegen den EM-Gastgeber heute kompakt ausfällt.

 

Die Fahrt nach Dänemark ging über 396 km und 5,5 Seemeilen.