12. Juni 2018 – Krakau

Und mal wieder Regen zum Beginn des Tages. Der bange Blick auf das Regenradar ließ die Hoffnung auf nachlassenden Regen gegen 10 Uhr aufkeimen. Zunächst gab es ein ganz annehmbares Frühstück mit frisch zubereitetem Kaffee aus einem Krups-Automaten, Tomatenwürfeln auf Brot und Rührei (nicht aus dem 5-Liter-Eimer) sowie Erdbeermarmelade und zwei Scheiben Vollkornbrot. Aber die Badezimmer waren super!

Angesichts der nassen Straßen entschieden wir uns für die schnellste Route nach Krakau. Als diese dann aber auf eine zweispurige Schnellstraße führte und dazu der Asphalt inzwischen abgetrocknet war, wurde schnell auf kurvenreich geändert und wir fuhren über kleine und kleinste Straßen weiter in den Süden. Dummerweise waren diese Straßen zum größten Teil nach wie vor nass, mit Bitumenflicken übersät und dazu noch von Traktoren total verdreckt. Nach den ersten drei Rutschern hinten entschlossen wir uns dann für eine behutsame Fahrweise, was wiederum die Beobachtung einiger Störche und Raubvögel bei der Suche nach Leckereien ermöglichte. Irgendwann um die Mittagszeit fuhren wir dann auf eine der Verkehrsadern, die nach Krakau hinein führen. Ein heftiger Regen hat seine Spuren auf den 15 Kilometern von der Stadtgrenze bis zum Campingplatz, auf dem wir ein Zimmer mieteten, in Form von mit Wasser gefüllten Schlaglöchern hinterlassen. Für den, der Überraschungen mag, war das eine ganz tolle Strecke.

Nach Ankunft wurde zunächst kalt geduscht, weil warmes Wasser zwar vorhanden, aber sehr, sehr lange für den Weg vom Tank zu Zimmer 9 braucht. Dann machten wir uns auf zur Wawelsburg und in die Altstadt von Krakau. Für 3,80 Zloty pro Fahrt nutzten wir Bus und Straßenbahn dafür.

 

Relativ schnell lösten wir uns aus den Menschenmassen (sehr viele Selfiesticker aus China), die sich rund um Kathedrale und Schloß aufhielten. Wir suchten den berühmten Markt von Krakau auf, der deutlich größer als der Rheinhauser Markt ist. In der Mitte des Platzes steht ein langgestrecktes Gebäude, in dem Dinge, die die Welt nicht braucht, feilgeboten werden. Alle vier Stände wiederholte sich das Angebot.

Der Hunger trieb uns dann, nach einem kurzen Besuch der alten Stadtmauer, ins Hawelka. Wieder mal Glück gehabt inmitten des ganzen Touristennepps! Das Restaurant hat eine ganz vorzügliche Küche und dazu noch Pilsener Urquell vom Fass. Etwas störend – weil laut – waren die Tischnachbarn aus diesem Königreich von der Insel, die mit Europa nichts mehr am Hut haben will. Egal, wir haben den Abend genossen. Zu erwähnen ist vielleicht noch, dass die Kutscherinnen und Kutscher der kitschigen Kutschen ihren Job mit äußerster Professionalität und Begeisterung ausüben. Auf einem der Bilder kommt das überdeutlich zum Ausdruck.

Der Dreck auf der Schwinge hat sich auf 138 Kilometern angesammelt.