10. Juni 2018 – Szymonka und Galindia

Heute habe ich mich auf das Blumenbeet direkt am Haus unserer Gastgeber konzentriert und dort die Blumenbilder gemacht.

Bei einem mal wieder sehr ausgiebigen Frühstück haben wir im Gespräch mit Ania und Hubert mal wieder die Zeit vergessen. Kein Wunder, da Hubert als Web-Entwickler für Java-Scripts arbeitet und eigentlich Ökonom ist. Ania promoviert zur Zeit in Warschau im Bereich Literaturübersetzung im Spanischen. Unerschöpfliche Themenfelder…

Gegen 11 Uhr haben wir uns aber dann doch noch aufgemacht: die beiden nach Warschau und wir Richtung Szymonka. Wir wollten uns nochmal ausgiebig die Seen ansehen, die vom dortigen Kanal verbunden werden. Eine kurze Pause legten wir an einer Pension mit Gastwirtschaft ein und vertrieben uns die Zeit dort mit Getränk, Apfeltasche und einem Eis. Diese Pension verfügte übrigens über einen eigenen Zugang zum See. Wirklich sehr schön gemacht mit Grillplätzen, Sitzgruppen und eigenem Steg.

 

Anschließend fuhren wir nochmal zum Kanal und Engelbert folgte der parallel dazu verlaufenden Schotterpiste noch gut zweihundert Meter und machte dort einige Fotos.

Das letzte Ziel in Masuren war dann Galindia, ein kleines Refigium eines übrig gebliebenen Volksstammes aus dem ersten und zweiten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung, welcher dann in den ersten zwei Jahrhunderten nach Christus zunächst von Kelten, dann von Goten bei allen Wahlen überstimmt wurden. Zur Kultur der Galinder gehörten die Holzarbeiten, die überall auf dem Gelände zu bewundern waren. Die wechselvolle Geschichte Galindiens ist an anderer Stelle wesentlich genauer und insbesonders auch kompetenter nachzulesen.

Galindia war nicht ganz einfach zu finden, weil die genaue Adresse für die Eingabe am Navi nicht zweifelsfrei zu ermitteln war. Auch die Straßenkarte war keine Hilfe. So fanden wir erst in Ruciane-Nida  auf einer Übersichtskarte den entscheidenden Hinweis: das Refugium liegt bei Iznota. Das war mit dem Navi dann leicht auffindbar, für den Rest des Weges mussten wir lediglich der Beschilderung folgen, am Eingang der seltsam gekleideten Maid zehn Zloty Wegzoll zahlen und schon konnten wir zum Parkplatz rollen.

 

Während unserer Annäherung kamen wir durch Utka, einem Zentrum für Kajak-Fahrer. Durch den Ort fließt die Krutynia, das wohl berühmteste Gewässer für Wanderer zu Boot. Darauf zu schließen war nicht schwer angesichts der Menschenmassen, die sich dort tummelten. Und auf den Straßen hatten die Bootsanhänger die absolute Mehrheit.

Nach dem Ausflug in die Vergangenheit Masurens freuten wir uns auf das letzte Abendessen in Borowe. Eine köstliche Hühnersuppe mit Nudeln, Möhren und Sellerie sowie Kräuter aus dem eigenen Garten leitete den kulinarischen Genuss ein. Einige kleine Schnitzel an Kartoffeln folgten, begleitet von einem frischen Salat mit Tomate und Gurke – selbstverständlich auch aus dem eigenen Garten. Der süße Höhepunkt war dann der hausgemachte Erdbeerkuchen. Für den etwaigen kleinen Hunger zwischendurch gab es noch Kirschstreusel to go. Hoffentlich reichen PS und Drehmoment der Mopeds für den langen Weg zurück, den wir morgen bestimmt schwerer, als wir es auf dem Weg hierhin gewesen sind, antreten werden.

Die heutige Kulturrunde war nach 156 Kilometern beendet.